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Zapfen 2004

Zapfenjahr 2004

Nachtrag zu 2004, da den ganzen Sommer der Rechner tot und somit keine aktuelle Chronik möglich war

Im Jahr 2004 zeigten sich  natürlich wieder andere Verhältnisse als im Jahrhundert- Hitzesommer 2003 und so war das Parseiergries im Frühsommer wesentlich länger mit viel Schnee bedeckt. (Der Jürgen Schafroth hat 2 mal vergebens nach seinen Tonnen gegraben).
Dafür gab es in diesem Jahr mit Franz, der den ganzen Sommer auf der Schafgufel seine Schäflein behütete, eine echte Bereicherung. Er hat aber neben den Schafen auch uns Kletterer öfters umsorgt und bekocht und uns die Aufenthalte mit sehr interessanten Geschichten und Hintergründen bereichert, z.B. vom hin und wieder vorbeischauenden Bartgeier.

Auch 2004 hatten wir ein großes Projekt, aber dies war kein Kletterprojekt. Jürgen dreht einen Film über das Alperschon- und Parseiertal, und da darf der Zapfen nicht fehlen.
Als Mitte Juni der Schnee wenigstens bis zur Gufel einigermaßen weg war, drängte uns der hochmotivierte Regiseur zum ersten Filmeinsatz. Nach Filmarbeiten im Zustieg kletterten wir am Nachmittag noch die “Diebstahl..” und bauten eine Fixseilkette für den nächsten Tag auf.

Am nächsten Morgen allerdings hielt sich das Wetter wieder mal überhaupt nicht an Drehbuch und Prognose und so reichte es nur zu ein paar Tests mit Jürgens neuem Wandstativ, bevor uns der Regen aus der Wand vertrieb. Kaum waren wir aber bei Franz an der Schafgufel zurück, verhöhnte uns schlagartiges Aufklaren und 3 Stunden makelloser Sonnenschein.

Mit den Fixseilen in der Wand war aber das Programm für das nächste (schönere) Wochenende festgelegt. Unter stetiger Begleitung von Jürgen und seiner Kamara  mäanderten wir uns über mehrere Routen durch die Wand, nur Schade, das einige der Kletterszenen durch meinen zögerlichen Kletterstil standbildähnlichen Langweilern mutierten.

 

Franz, die gute Seele von der Schafgufel

Universal Schafroth Productions - hier der Regiseur, der Kameramann und ein wichtiger, talentierter Schauspieler

3. Seillänge “Ohne Heel und Tadel”. Ausschnitt aus dem Filmprojekt von Jürgen

Mitte Juli starteten wir dann in unser schon 03 angefangenes Projekt rechts vom Zapfenfieber. Dieter hinterließ  gleich nach dem Ende des schon begangenen Teils eine anspruchsvolle Stelle (die in den Haken oberhalb eingebundene Schlinge ist noch etwas zu kurz zur vollständigen Entschärfung der Passage), danach ging es gutgriffig, aber anstrengend bis zum Stand von Zapfenfieber. Nun hatte uns wieder das Erstbegeherfieber eingeholt, gleich am Wochenende darauf war die Fortsetzung sprich Begradigung der oft nassen Rechtsschleife von Zapfenfieber an der Reihe, (wieder genial, zuerst technisch anspruchsvoll und dann pumpig entlang von Schwarten), bevor wir uns vom Zapfenfieber wieder rechtshaltend unter einen großen Überhang hinaufmachten. Da das vermeintlich flache Gelände unterhalb des Wulstes schon überraschend zäh war, hatte ich die Hoffnung auf ein Durchkommen am Wulst schon fast vollständig fahren lassen, aber eine gute Schwarte und eine Wahnsinns- Brickettleiste machten wieder mal das Unmögliche möglich.
siehe auch
Topo Zapfenstreich
Am nächsten Tag in der Schlusswand gab es aber ein weniger erfreuliches Ereignis, als sich im Verhau an meinem Zwischenstand meine Selbstsicherungsschlinge aushängte, ich dadurch den vorsteigenden Dieter von seinen Henkelgriffen herunterriss und wir beide dann an einem einzigen Zwischenbohrhaken baumelten. Selbst als wir dann 2 Stunden später unsere neue Tour “Zapfenstreich” ins Gipfelbuch eintrugen, waren wir immer noch recht nachdenklich und das weniger, weil damit das Potential dieser Wand doch endgültig ziemlich erschöpft ist.

Bei mir ging dann außer einer anständigen Begehung der neuen Route in der sehr angenehmen Begleitung vom Albert Schuster nichts mehr zusammen am Zapfen, wogegen Dieter noch einige Zapfentouren wiederholen konnte und  somit im Rennen um den Titel des Zapfenkönigs nur noch in Reiner Treppte ernsthafte Konkurrenz hat.

Rainer vollendete im September noch seine neue Tour “ Tendenz 9” bei der blauen Lagune links des gelben Wandteils, um 9-, näheres folgt.

Wir waren Anfang Oktober dann nochmal an der Freispitz aktiv und wollten die Gelbe Magie sanieren. Dieter hätte durch eine vorhergehende Begehung des Lechtalschrecks* schon vorgewarnt sein können, dass die “alten” Touren ganz schön herb sein können. Wir staunen an vielen Stellen, hängen öfters (die Platte nach dem Quergang kann ich gar nicht mehr klettern und muss die Schlinge nehmen, bei der Erstbegehung war die Stelle noch zwingend zu klettern ) und fürchten uns ab und zu. Zwar haben wir die Standplätze verbessert und einige Stellen entschärft, aber eine ganz perfekte Sanierungsaktion war es noch nicht, wir müssen da wohl noch mal ran.

* Lechtalschreck: an einer Stelle der 2. SL durch Sanierung Variante, nach Verschneidung zu BH und dann stark nach rechts zu Band der Originalroute, (original gehts vom Beginn der Verschneidung 2 Meter nach rechts unten  und dann leicht rechsthaltend rauf) der dort mal steckende Profilhaken fehlt, die 7- Plattenstelle ist aber einfacher als der (neue) Quergang darunter.

Der Sonnengesang blieb wieder (unsaniert) liegen, aber 2005 bestimmt!!

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