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Koepfe und Kumpels
 

Spätsommer

Spätsommer 2005 - Ende August - Mitte September

Trotz meist gutem Wetter (endlich  - nach der Überschwemmungsperiode mit eindrucksvollen Veränderungen der Bachlandschaften- ) kaum Kletterer hier.

Ende August /Anfang Sept:
Jürgen , sein Kumpel Flo und Dieter sanieren die Tatanga Mani an der Freispitze mit einigigen Klebehaken (Standplätze - teils verlegt - und Zwischenhaken an den neuralgischen Stellen),
siehe
Topo , nun eine weitere lohnende Möglichkeit im klassischen 6ten Grad, den fantastischen Freispitzfels ohne großen Stress zu genießen.

14.- 17. September. Schaf- und Klettererlebnisse :
(
Kletterbilder und Impressionen vom Schafumtrieb)
Für den 17. September ist der Schafumtrieb über die Schafscharte ins Zammer Loch geplant. Dieter und ich bringen das schöne Wetter am Mittwoch morgen mit rauf - ich vergesse allerdings dafür einen Akku. Neben Sonne begrüßt uns Franz, der Schafhirt. Er ist aber schon etwas angespannt wegen dem bevorstehenden Umtrieb - auch Schafhirt kann stressig sein.
Leider gibt´s bald dicke Quellwolken und kühle Temperaturen, die Freispitzwand steckt oft im Grau und so vertagen wir die Sonnengesang - Sanieraktion und werfen uns weiter unten in eine schon lange angepeilte Möglichkeit im Bereich des alten Quertreiber (rechts der Geierwalli ).
Zuerst schwere Plattenkletterei schräg rechts rauf , recht wacklige Stellen verbinden zwischengestreute Schuppen. Einige Haken kann man aus dem Stehen Bohren, einmal rettet mich ein gutes Cliffloch. Danach macht sich Dieter auf zum ersten Fragezeichen, dem markanten Dachriegel. Phantastischer Fels, aber es drängt uns etwas nach links. Da das Dach selbst auch aus der Nähe unangreifbar aussieht, probieren wir es an einem steilen, aber strukturierteren Bug. Bis ein Haken an der richtigen Stelle sitzt, dauert es eine Weile, und dann wirds spannend - kommt über der Kante was Vernünftiges?
Leider kein erhoffter Henkel, nur ein schlechter Aufleger und eine schräge Rille. Von dieser aus kann ich mich mit einem zähen Aufrichter auf die Plattenrampe darüber hinaufschaffen, Dieter kann im Nachstieg auch die Züge zur Rille klettern - vielleicht wird das ja doch ganz gut hier. Allerdings sind wir weit links abgetriftet und etwas ratlos, wie es weitergehen soll, also seilen wir ab.

Erst nachdem wir in der Gufel zurück sind, treffen bei Dämmerung Franz und Jürgen ein, total verschwitzt und fertig. Sie hatten einige Mühe , die verstreuten Schafe am Jägerrücken etwas zu konzentrieren.
Am nächsten Morgen salzt Franz, Jürgen deckt den Jägerrücken und wir bleiben zuerst als Eingreifreserve. Die Schafe spuren einigermaßen, so bekommen wir bald frei und entscheiden uns für Klettern im Schatten - Yukon direkt am Zapfen. (die Akkus sind beim Laden auf der Gufel). Wenn man immer in Bewegung bleibt, wird´s nicht richtig kalt und Yukon macht sauber Spass- nur wenige nasse Stellen.
Danach als Kontrast zu der Henkelei noch 2 techische Schleicherseillängen am Vorbaupfeiler (Hexenmeister), dann unterstützen wir die mittlerweile eingetroffenen Zamser Schäfer, die die Schafe im Knochenfriedhof “abstellen” wollen. Jürgen trägt dabei ein frischgeworfenes Lamm auf der Suche nach dessen Mutter mehrmals den Jägerrücken auf und ab, wobei das Lamm nicht in die Hose, aber doch in Jürgens T- Shirt scheisst. Nach einigem hin und her stehen die Schafe dann doch da, wo sie sollen, und zu guter Letzt findet sich auch das Mutterschaf für das neue Lamm- zurück zur Gufel.

Am nächsten Morgen ist in der Gufel schon früh was los, die Schafhirten gehen um 5 ins Parseier Gries die Schafe abholen. Wir bleiben etwas länger liegen, sind gerade am Aufbrechen, als die ganze Herde mit Franz voraus an der Gufel vorbei herunterkommt. Alles scheint gut zu laufen, doch knapp unter der Gufel nutzt ein Teil der Schafe einen kurzen Moment der Unachtsamkeit der Treiber und bricht links zum Jägerrücken aus. Wir versuchen zu retten, was zu retten ist, rennen weiter oben über den Bach und erwischen noch einen Großteil der Ausreißer von oben, doch ca 30 Stück sind schon ums Eck. Dieter geht mit Markus aus Zams nach, und nach vielen Höhenmetern, noch mehr Schweiß, Aufregung und Rennerei durch üble Grasschrofen gelingt es ihnen, fast alle wieder zurückzubringen. Ich hatte derweil die wesentlich relaxtere Aufgabe, beim Zusammenhalten des Restes der Herde zu helfen.

Als ich dann wieder oben bei Dieter ankomme, macht dieser einen etwas angeschlagenen Eindruck. Während die Herde sich nun endgültig auf den Weg Richtung Schafscharte macht, wandern wir langsam das Kar hinauf zum Block. Es ist schon fast ein Uhr, als wir vom Pfeilerkopf in die Seillänge von vorgestern starten, die mich gleich zum Hängen zwingt. Auch unsere Idee, die Dachseillänge über die Quertreiber zeitsparend zu umgehen, erweist sich im Nachhinein eher als Flop. Endlich geht es dann in´s Neuland, das 2. große Fragezeichen wartet. Eigentlich schaut das Ganze ziemlich unmöglich aus. Nach einer kratzigen Stelle komme ich an den steilen, kompakten Aufschwung. Hier erweisen sich aber die wenigen, hoffnungsnährenden Strukturen tatsächlich als gute Sinterlöcher und Schuppen – Bingo – Euphorie - Stand. Die überhängende Verschneidung darüber spreizt und klemmt sich Dieter zügig hoch, die folgende steile Wandpassage ist mit ein paar Hörnern und Schwarten in gerade noch überbrückbarem Abstand gespickt.
Dann ist Zeit zum Umkehren, nur das fixierte Seil ermöglicht es uns, wieder zum Stand unter der Verschneidung zu kommen. Schnell geht´s vollends hinab, dann hinunter zur Gufel, wo Jürgen schon Ordnung gemacht hat. Jürgen war mit den Schafen bis zur Schafscharte, berichtet von einem glücklichen Franz und von müden Schaftreibern , die von Dieter´s Treiberaktion am Jägerrücken schwer beeindruckt waren.
Ein schnelles Gufel- Bier und die gemeinsame Aufarbeitung der vielen Tagesereignisse nimmt dem Abstieg seine sonst oft unerquickliche Länge.

Eine Woche später sind wir wieder da, diesmals mit 2 vollen Akkus. Während Jürgen und Floh von der Geierwaly becirct werden, buckeln wir unser Zeug wieder auf den Pfeilerkopf. Die erste Länge gelingt ganz gut, die zweite mit der schwierigen Dachpassage kann ich dank Dieter´s Vorarbeit sogar durchklettern. Dann richten wir einen schönen Quergang ein, der zu dem schwereren Stück der 3. Länge führt. Nach der steilen Verschneidug folgen 30m Neuland, welches wir ein bisschen unterschätzt haben. Gleich vom Stand weg und danach nochmal überraschen uns tricky Passagen, bevor wir in den alten Quertreuíber einmünden. Dieser besticht mit tollen Felsstruktueren an 2 Steilaufschwüngen und einer langen Rißverschneidung - was wir früher alles ohne Bohrhaken geklettert sind (gerade die 2. Stelle ist wohl eher 7 als 7-).   Genaueres siehe Topo und Wandfoto

Zuerst geht´s schnell runter über die Abseilpiste der Geierwally, dann aber langsamer weiter, weil wir ein gemütliches Bier auf der Gufel - mit den supernetten Berchtesgadnern ?? und Robert -  einem überstürzten Abstieg vorziehen. Mit dem Bier im Kopf stolperts sich dann ganz beschwingt durch die Dämmerung hinunter.

(Kletterbilder und Impressionen vom Schafumtrieb und Wandfoto)

Start vom Vorbau- Pfeilerkopf rechts raus, diffizile Plattenstellen warten

2. SL, phamtastische Kletterei, aber wie geht der Dachgürtel?

Vorbereitung der Schafe am 2. Tag,
Franz hat gesalzen

Seillänge 3; unterwegs zum nächsten Fragezeichen, der steilen Wandpassage

Oktober news - Spätlese

Die Verschneidung der 4.Sl; sauber steil, aber guter Riss,
doch wie geht´s oben raus?

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